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-a - und -i/-e als Endung bei Adverb der Richtung



her- und hin-


Wortart: Adverb
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 15.05.2008
Bekanntheit: 20%  
Bewertungen: 2 7

Dieser Eintrag sieht prinzipiell nicht schlecht aus aber es ist noch mehr Information nötig. Alles Kommentare und Bewertungen sehr erwünscht.

Kommentare (3)


Im Bairisch-Österreichischen werden aus ein Ortsverhältnis definierenden Vorwörtern durch verschiedene Endungen Richtungsadverbia, während die Hochsprache Komposita mit her- und hin- bildet und im nördlichen Sprachgebiet "nach" + Ortsadverb (oben, unten, drinnen, draußen...) gebraucht wird, wobei die Richtung nicht unterschieden wird. Die Endung -a bedeutet "her zum Sprecher" und steht statt des Bestimmungswortes her-: aufa (herauf), åba (herab, herunter), außa (heraus) , eina (herein) , uma (herum; herüber), zuawa (her zu mir/uns)
Die Endung -e/-i bedeutet "weg vom Sprecher" und steht anstelle des Bestimungswortes hin-: aufe/aufi (hinauf), åbe/åbi (hinab, hinunter), auße/außi (hinaus), eine/eini (hinein), ume/umi (hinüber), zuawe/zuawi (hinzu)Weitere, z.T. nicht mehr allgemein in Gebrauch: füri/e (geh nach vorne); füra (komm nach vorne); dani/ dåni/
dauni/ daune/ dauni (= von da[nnen], fort) ; dana (= hervor),
Koschutnig 15.05.2008


Diskussionen dazu auch unter:
dauni
daune
JoDo 15.05.2008


"hereini" und "hinaufi"
Karl May hat den Gebrauch der bair.-österr. Endungen, die aus Vorwörtern Richtungsadverbia machen, nicht ganz kapiert. Im herrlichen
Kolportageroman "Der Weg zum Glück" (im Karl-May-Verlag teilweise als "Der Wurzelsepp" editiert) steht regelmäßig "Komm hereini", "Geh hinaufi" - was sächsischen Lesern aber sicher das Verständnis erleichterte.
Koschutnig 19.07.2011



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