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Fẹlserl, Fö̲lserl

das, -s, keine
[ 'föisal ]

Knast; eigentlich die Haftanstalt Krems-Stein


Wortart: Substantiv
Gebrauch: Umgangssprache
Tags: Gaunersprache,Wien,veraltet
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 01.11.2017
Region: Klagenfurt(Stadt) (Kärnten)
Bekanntheit: 40%  
Bewertungen: 2 3

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Kommentare (1)


source: Walter Steinhauser, Muttersprache (1959)

Fölserl“? Bedeutung und Verwendung finden sich durch ein knappes
«Gefängnis, Zuchthaus, Arrest» (Wiener Rw. Fölserl id.)
source: „Das tschechische Rotwelsch“, Slavica Bd. 13 (1937)
Die sachliche Erklärung dazu geben DIE Presse:
In der niederösterreichischen Haftanstalt Krems-Stein, dort, wo die gefährlichsten Verbrecher des Landes einsitzen. „Am Felsen“, wie es im „Häfen“-Jargon auch heißt. [...] „Im Häfen gibt's auch das, was es nicht gibt.“ Vor allem „am Felsen“. Im Hochsicherheitsgefängnis Krems-Stein.
source: Die Presse.at, 11.07.2009
und Roland Girtler:
Strafanstalt Stein: am Felsen, am Felserl, Mutterhaus, in der Wachau
source: Roland Girtler, Rotwelsch (2. Aufl. 2010)
Dass es in der verniedlichenden Form schon von längerer Zeit außer Gebrauch gekommen ist, ergibt sich aus dem Kommentar zur großen Sammlung der Wiener Gaunersprache von Julian Burnadz („Die Gaunersprache der Wiener Galerie“, Lübeck 1966):
‎ Hier wird ein Verzeichnis von 8000 Wörtern geboten, die der Verf. während seiner jahrzehntelangen dienstlichen Bekanntschaft mit der Wiener Unterwelt hörte und aufschrieb. [...] er verzeichnet nicht nur ein Weiterbestehen, sondern ebenso verhüllende oder auch nur witzige Neuschöpfungen [...] während man so alte Ausdrücke wie Felserl oder Kaps ,Gefängnis' vermißt.
source: zu , Germanistik Jg. 9 (1968)

Koschutnig 01.11.2017



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